Burg von Le Haut-Clairvaux

Etwas Geschichte ... und Archäologie

Mit ihrer Lage an einem der höchsten Punkte der Vienne bietet sie einen herrlichen Panoramablick.

Die Anlage besteht heute nur noch aus einem Bergfried und einer Kapelle.

Einst stand hier eine Burg des 11. Jh., die von Richard Löwenherz befestigt wurde. Nach etwa hundert Stufen kannst du von der Spitze des Turms aus die herrliche Aussicht bewundern. Die Burgkapelle ist ein schönes Zeugnis der Romanik des Poitou und zeigt die Bedeutung der Grundherrschaft in der Kunst des Mittelalters.

Die Burg von Le Haut-Clairvaux wurde im 11. und 12. Jh. nördlich des Marktfleckens Scorbé-Clairvaux an einem für die Kontrolle des Haut-Poitou strategischen Ort errichtet. Vom imposanten mittelalterlichen Bau sind nur noch die schönen Ruinen des Bergfrieds und die herrschaftliche Kapelle, beide denkmalgeschützt, erhalten.

Die Anlage soll ursprünglich aus einem Festungsgürtel und sieben zinnenbewehrten Türmen, umgeben von Wassergräben, bestanden haben. Der erste bekannte Besitzer des Burg war zwischen 1030 und 1060 Hugues de Clairvaux, der Statthalter von Saumur.

Ende des 12. Jh. wurde von Richard Löwenherz, Graf von Poitou und Anjou, ein riesiger Wehrturm (oder eine Schildmauer) aufgesetzt. Er war damals im Krieg gegen seinen Bruder Heinrich den Jüngeren, welcher im Gegensatz zu Richard, ihrem Vater Heinrich II. Plantagenet, treu geblieben war.

Ein paar Dutzend Meter südlich des Bergfrieds befindet sich die herrschaftliche Kapelle aus dem frühen 12. Jh.

Ein Ort zwischen Militärarchitektur und romanischer Kunst.

 

Oben von dem Weiler Le Haut-Clairvaux aus überragt die Burganlage den gesamten Westen des Châtelleraudais und bietet einen freien Blick auf die Landschaft des Haut-Poitou. Der Hauptturm weist die Merkmale eines romanischen Bergfrieds auf: quadratischer Grundriss, flache Strebepfeiler, überwölbter unterer Raum, erhöhter Zugang. Der älteste Teil des Bergfrieds, an dessen Fundament, stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 11. Jh. Dieser Turm wird von imposanten flachen Strebepfeilern getragen und verfügt über ein Mauerwerk aus Naturwerkstein von großer Qualität. Auf der Westseite sind oben noch Spuren eines Kreuzrippengewölbes zu sehen. Ein ebenfalls romanischer Treppenturm an der Südseite des Bergfrieds ist gut erhalten.

 

Die heute noch teilweise verschüttete Kapelle war einst ein geräumiges, helles und harmonisch geschnittenes Gebäude mit einer schönen Ornamentik. Sie befindet sich an der südlichen Grenze der Burgeinfriedung und bestand aus einem Kirchenschiff, einer Travée unter dem Glockenturm (dem sein oberer, quadratischer Teil fehlt), einem Chor und einer Apsis, deren Dach 2011 restauriert wurde. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kapelle sind noch immer verzierte Kapitelle von hoher Qualität erhalten, aber nur ein kleiner Teil der reichen Fresken, die das Leben der Jungfrau Maria und Christi darstellten.

Andere Relikte erhoben sich südöstlich des Bergfrieds und so finden seit mehreren Jahren archäologische Grabungen statt. Das Gelände ist von Zeit zu Zeit für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Burg von Le Haut-Clairvaux hat also noch nicht alle ihre Geheimnisse preisgegeben.