Klosteranlage Lencloître

Etwas Geschichte ... von Gebeten und Warenmessen

Genieße diese Klosteratmosphäre!

Die von Robert von Arbrissel errichtete und wunderschön restaurierte Anlage aus Tuffstein umfasste ein Kloster für Mönche, eines für Nonnen, eine Kirche aus dem 12. Jh. und ein Taubenhaus des 17. Jh. Sie war der Abtei Fontevraud unterstellt.

 

Die prachtvollen Klostergärten bestechen durch einen Rosengarten mit 700 Rosensträuchern.

 

Das ehemalige Kloster, das von Robert von Arbrissel Anfang des 12. Jh. gegründet wurde, stellt ein kulturelles Erbe dar. Die Kirche ist ein schönes Beispiel für die Romanik des Poitou. Das Männer- und das Frauenkloster von Lencloître unterstanden der Abtei Fontevraud und die Mönche und Nonnen waren der Generaläbtissin der königlichen Abtei in der Region von Saumur zu Gehorsam verpflichtet.

Der Ruf und der Reichtum des Ordens, verbunden mit der Fruchtbarkeit des Tals von Envigne, begünstigten die Entwicklung der landwirtschaftlichen Aktivitäten. So wurden die Klosteranlage und das Nachbardorf bereits im 13. Jh. zu einem Marktplatz von großer Bedeutung. Diese Märkte wurden im 16. Jahrhundert zu Wochenmärkten. Eine besonders glanzvolle Zeit erlebte das Kloster im 17. Jh. unter der reformerischen Führung von Antoinette d'Orléans. Im Jahr 1612 baten es die Bewohner des Nachbardorfes, bei König Ludwig XIII. Fürsprache zu halten, damit in dem Marktflecken vier jährliche Warenmessen abgehalten werden konnten. Ein königliches Edikt legte dies fest und im Gegenzug wurden an die Nonnen Abgaben gezahlt. Ab 1780 änderte sich die jährliche Verteilung der Warenmessen und ihre Zahl stieg von 4 auf 9. Im 19. Jh. schließlich gab es 12 solcher Veranstaltungen pro Jahr, die jeweils am ersten Montag des Monats stattfanden.

Die Gemeinde Lencloître wurde während der Französischen Revolution gegründet und der Marktflecken erhielt den Namen, der damals für den kleinen Ort und dessen Kloster verwendet wurde. 

Von der Kirche bis zum Rosengarten: ein herausragendes Kulturerbe

Als Sitz des zu Beginn des 12. Jh. gegründeten Priorats hat die Kirche von Lencloître nur wenige Veränderungen erfahren. Auch nachdem sie zur Pfarrkirche wurde, behielt man den ursprünglichen Grundriss bei, der für die romanischen Bauten im Poitou charakteristisch ist: ein Hauptschiff mit Seitenschiffen, ein Querschiff und ein Chor mit einer Apsis, eingerahmt von zwei Apsidiolen. Die Ornamentik ist sowohl innen als auch außen gut erhalten: Portal, Gesimse, Glockenturm, Kirchenschiff und Apsiden warten unter anderem mit Säulen, kleinen Säulen, dekorativen Kragsteinen und verzierten Kapitellen auf. Auch wenn die Westfassade zur Jahrhundertwende zwischen dem 15. und 16. Jh. umgestaltet wurde, bleibt die Kirche von Lencloître ein elegantes, harmonisches und reiches Gebäude. Es verfügt auch über eine Gemäldesammlung, darunter ein prächtiges, flämisch inspiriertes Triptychon aus dem 16. Jh.

Rund um die Kirche, in der Nähe des Männerklosters befanden sich die Konventgebäude für die Nonnen und das Wohnhaus der Priorin, die die Gemeinschaft leitete. Man kann noch das Portal der Herberge, oben mit einem Löwen verziert, sehen. Nicht weit von dort entfernt hat das runde Taubenhaus (17. Jh.) 1200 Nistlöcher und eine schwenkbare Leiter in perfektem Zustand. Der Klostergarten und der Rosengarten vervollständigen das Bild.

Der Klosterkomplex steht unter Denkmalschutz.